Möllern, Soulyoga und warum Männer anders Yoga machen

Möllern, Soulyoga und warum Männer anders Yoga machen

Wenn man in der Yoga Branche arbeitet, weiß man, dass die Buschtrommeln recht flink sind. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, das wir über kleine Umwege, von einer tollen Aktion im weit entfernten Dortmund erfahren haben. Die Yogabude Dortmund, ein toller und treuer OGNX Händler, hat uns einen heißen Tipp gegeben. Das Yogastudio „Soulyoga“ lädt nämlich gelegentlich zum Möllern ein. Das bedeutet: Yoga in der Stadt, unter freiem Himmel und auf der Möllerbrücke in Dortmund. Nach dem letzten kleinen Flashmop unter freiem Himmel, konnten wir ein ein nettes Gespräch mit der Yoga Lehrerin Rosa Montana führen:

Namaste Rosa, schön das es geklappt hat, wir würden uns ganz gerne heute mal speziell über das Thema „Männer und Yoga“ mit dir unterhalten. Erzähl uns doch mal ein bisschen was über Soulyoga und warum ihr so viel Männer als Kunden bei euch im Studio habt.

Ich hab kein Bock auf dieses "Esoterische"

Rosa: Wir haben das Studio nun seit fast 6 Jahren und stellen immer wieder fest, dass es den meisten Männern wichtig ist, nicht direkt mit "all der ganzen Yogapackung" konfrontiert zu werden. Die Hemmschwelle bei uns als Kerl mitzumachen ist geringer, da wir sehr locker damit umgehen, wenn jemand sagt: "Ich hab kein Bock auf dieses "Esoterische". Ja, dann halt nicht. Yoga kann man dann trotzdem machen und den ganzen positiven Effekt mitnehmen. Wir haben im Studio verschiedene Yogastile, Hot Yoga, Vinyasa, Hatha Yoga .... Ich möchte ein abwechslungsreiche Programm im Studio anbieten, um genau das zu verhindern, was oft in Studios entsteht: Man wird sehr engstirnig und betrachtet sein Yoga als DAS eine und Wahre. Für mich ist es wichtig, offen zu bleiben. Körperlich und geistig!

Du hast erwähnt, das Hot Yoga wirklich gut bei den Männern ankommt. Woran könnte das liegen?

Rosa: Hot Yoga bringt körperlich oft eine sehr schöne Grenzerfahrung mit sich. Da scheinen vor allem Männer drauf aus zu sein. Wir verzichten bei diesem Yogastil bewusst auf das Om Singen oder Rezitieren von Mantren. Mir ist es wichtig, dass die Leute selber entscheiden können, was sie gerade brauchen und machen möchten. Hot Yoga hat eine sehr starke physische Kompontente, da ist für viele direkt der Link zum Sport da und oft fühlen sich Männer so von Anfang an wohl bei uns. Es wird halt einfach Yoga gemacht, geschwitzt, geatmet und dann sagt man nett „Tschüss“ und freut sich aufs nächste Mal.

„Einfach normal Yoga machen“

In unserem Vorgespräch hast du den Satz erwähnt: „ Einfach normal Yoga machen“. Ich fand den Satz super, da ich glaube das viele Männer sich davon angesprochen fühlen. Was meinst du genau damit?

Rosa: Ich selber liebe es, Mantren zu singen und würde auch sagen, dass ich durchaus spirituell bin. Das bedeutet aber nicht, dass ich vor meinen Schülern in jeder Klasse etwas predigen muss. Ich finde, beim Yoga wird oft alles sehr wichtig genommen. Man erhält den Eindruck, es wären Übermenschen, oder man selber fühlt sich schlecht, wenn man nicht alle diese ganzen Dinge befolgt, um sein Leben bewusster, gesünder und erfolgreicher zu gestalten. Mich setzt so etwas unter Druck und erzeugt in mir eine unbewusste „Trotzhaltung. Jetzt mach ich es erst recht nicht!" Jeder weiss ja, was ihm gut tut und da möchte ich mir nicht anmaßen zu beurteilen, was besser oder schlechter für diesen Menschen wäre. Also 90 Minuten gemeinsam Yoga machen, ist schon ziemlich cool und macht zufrieden. Der Rest darf sich entwickeln, muss aber nicht!

Gibt es in deinen Augen ein „typisches Männeryoga“? Und worin besteht der Unterschied der Praxis bei Männern und Frauen?

Rosa: Ich halte nicht sehr viel von getrennten Klassen bei Männern und Frauen. Und das obwohl ich jahrelang im Gender Bereich gearbeitet habe :) Denke aber, dass es auf jeden Fall Sinn macht durch Workshop's oder besondere Haltungen auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Das hat auch viel mit dem Leben des Menschen zu tun: Welchen Job hat er? Welchen Sport macht er? Macht er überhaupt Sport? Der Biker braucht ein paar andere Tips fürs Yoga als ein Tontechniker. Das kann man immer individuell erarbeiten.

Jetzt habt ihr ja gerade eine Yogastunde auf der Möllerbrücke in Dortmund gemacht, wie seid ihr auf die Idee gekommen Yoga an so einem ungewöhnlichen Ort zu betreiben? Und wie ist die Kooperation mit OGNX entstanden?

Rosa: Ich wohne hier seit vier Jahren um die Ecke und habe noch nie gemöllert. Da dachte ich einfach, es wird mal Zeit. Die Möllerbrücke ist ein ganz netter Knotenpunkt für die Leute die hier leben und ein bekannter Ort für Dortmunder. Wir wollten einfach einen coolen Ort in der Nähe, der auch was mit uns zu tun hat. Nicht immer die fancy Location oder Models und perfekten Yogaposen. Es war einfach ein super witziger Abend und wir hatten viel Spass! Das kam auch sehr gut bei den Leuten an. Genau das wollten wir erreichen! Auf OGNX sind wir über die Mädels der Yogabude aufmerksam geworden. Wir haben schon lange für unsere Männer nach Yogabekleidung gesucht, die nicht nur funktionell ist, sondern auch ein lässiges Design hat. Es sind endlich mal Klamotten die coole Farben und Drucke haben und zudem unseren Ansprüchen nach Nachhaltigkeit genau entsprechen. Und was passt nicht besser zusammen, als ein cooles bzw. wegweisendes Yogalabel und Yogastunden auf der Straße?

Sind das alles Schüler von euch, die heute mitgemacht haben und werdet ihr die Aktion wiederholen?

Rosa: Es gibt einen Yoga Teacher: Ole. Alle anderen sind Schüler aus unserem Studio. Wir kommunizieren den nächsten Termin dann online oder über unsere eigene App.

Danke für das super nette Gespräch.

Photocredit: Amke Kramer und Jennifer Bunzeck

Mehr Informationen unter:

www.yogabude-dortmund.de

www.soulyoga-dortmund.de

www.facebook.com/soulyogadortmund