Produktionsreise April: ein Blick hinter die Kulissen

Produktionsreise April: ein Blick hinter die Kulissen

Vergangenen Monat war es endlich so weit und Brand Director Katha und Designerin Kerstin machten sich nach längerer, corona-bedingter Pause, auf den Weg nach Portugal, um einige unserer Haupt-Produzenten vor Ort persönlich zu treffen.

In einem Interview erzählt uns Designerin Kerstin von diesem aufregenden Besuch und was sie dabei erlebt hat.


Hallo Kerstin, schön, dass du dir die Zeit nimmst, unsere Kunden mit diesem Interview einen Blick hinter die Kulissen werfen zu lassen. Ich bin selbst sehr aufgeregt zu erfahren, was du zu berichten hast. Für dich war das schließlich der erste persönliche Kontakt mit den portugiesischen Partnern nach deinem Start bei OGNX im vergangenen Jahr.

Hi Marisa. Der Besuch war sehr inspirierend und hat uns in der Entwicklung sehr viel weiter gebracht. Ich freue mich, unsere Kunden ein wenig mitnehmen zu können. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, die Produzenten, mit denen ich in der Vergangenheit telefonisch und elektronisch per Mail Kontakt hatte, endlich persönlich kennenzulernen. Das schafft einfach nochmal ein ganz anderes Vertrauensverhältnis und macht die Zusammenarbeit langfristig effizienter.

Bevor du mir etwas mehr von eurer Agenda erzählst, würde mich interessieren, wie es überhaupt dazu kam, dass ihr mit genau diesen Produzenten zusammenarbeitet. Wie lernt man nachhaltige Produzenten kennen und startet eine Zusammenarbeit?

Das ist immer unterschiedlich. Wir lernen die Produzenten z.B auf Messen kennen oder suchen diese gezielt über sogenannte Sourcing Plattformen. Es kann aber auch vorkommen, dass uns ein Produzent selbst kontaktiert. Wenn wir Interesse haben, vereinbaren wir einen Termin - zunächst online und später auch persönlich vor Ort. Dort überzeugen wir uns dann persönlich von den Produktionsbedingungen. Entsprechen diese unserem Qualitätsanspruch wird in der Regel ein erstes Muster bestellt und später daraus das fertige Produkt gemeinsam entwickelt.

Unsere Produktion in Portugal

Die Nähstation. Hier haben alle Näherinnen ausreichend platz und Helligkeit.

Produktionsreise nach Portugal

Der Zuschnitt. Wir platzieren die Teile so, dass möglichst wenig Verschnitt entsteht.

Produktionsreise nach Portugal

Gemeinsam mit dem Produzenten konnten die die kommenden Kollektionen planen.


Die Produzenten in Portugal sind ja bereits "alte Hasen" und wir arbeiten schon sehr lange mit diesen zusammen. Was habt ihr bei eurem Besuch vor Ort gemacht?

Auch wenn man die Produzenten bereits kennt, ist es wichtig, diese regelmäßig zu besuchen, um das Verhältnis zu festigen und ein vertrauensvolles Miteinander zu fördern. Die Tage in Portugal haben wir dazu genutzt, Inspirationen zu sammeln und Prototypen mit dem Produzenten weiterzuentwickeln. In diesem Zuge haben wir bereits die gesamte Kollektion für Frühling und Sommer 2023 festlegen und neue Stoffqualitäten vorstellen können.

Ich will nicht zu viel verraten, aber ihr könnt euch auf flauschige Sweat-Qualitäten und anschmiegsame und super elastisch Funktionsware freuen.

So etwas vor Ort zu besprechen, geht natürlich viel schneller als erst viele Emails und Bilder hin- und herzuschicken. Für mich war es auch spannend, die Gesichter hinter den Namen kennenzulernen und die Produktionsstätten zum ersten mal live zu begehen. Wir haben aber nicht nur die Produkte, sondern auch die Auswirkungen der Corona Krise und des Ukraine Krieges besprochen.

Fehlende Rohstoffe beziehungsweise die starke Erhöhung der Rohstoff- und Energiepreise machen den Produzenten sicher sehr zu schaffen?

Wir sind sehr froh, die Pandemie zum heutigen Stand weitestgehend unbeschadet überstanden zu haben und dabei keinen Produzenten verloren haben. Der Krieg und die Rohstoffverknappung macht uns jedoch gerade ganz schön zu schaffen. Wir arbeiten an einer Lösung, die stark erhöhten Energie- und Baumwollpreise so umzulegen, dass weder die Konsumenten noch der Produzent zu sehr belastet wird. Das ist gar nicht so leicht.


Das kann ich mir vorstellen. Ich bin sicher, dass ihr eine Lösung für alle Parteien finden werdet. Gleichzeitig hoffen wir natürlich, dass dieser Zustand nicht mehr von langer Dauer ist und sich die Situation dann wieder etwas entspannt. Du sprachst vorhin davon, dass du die Produktionsstätte begangen hast. Wie kann man sich das vorstellen, welche Stationen gibt es?

Welche einzelnen Stationen eine Produktionsstätte hat, hängt natürlich auch davon ab, was genau produziert wird. In der Regel gibt es jedoch

  • die Schnitterstellung
  • das Stofflager
  • den Nähpark
  • das Packaging
  • die Veredelung (Bügeln, Finishing)
  • die Qualitätskontrolle
  • das Sampling Labor

Ein Produzent, den wir getroffen haben, produziert gar keine Kleidung, sondern wird uns dieses Jahr mit der Herstellung von Papierverpackungen unterstützen. Das war ein Projekt, was schon sehr lang auf unserem Schreibtisch liegt und wir konnten die Verwendung nun final beschließen und haben die Designs der Taschen bereits in Auftrag gegeben.


Sehr cool. Vielen Dank für deine Zeit Kerstin. Das hilft uns sehr weiter und gibt uns allen ein besseres Verständnis von eurer Arbeit.